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Leben noch nie eine Frau abgewiesen, die ihn auch nur annähend so angemacht hatte wie Zoe. Nun, wenigstens bis du mir erklärst, was mit dir los ist. Warum machst du das plötzlich? Seufzend ließ sie sich von seinem Schoß gleiten, strich ihren Rock glatt und sammelte die Bluse vom Boden auf, um sie wieder an- zuziehen. Weil ich dachte, dass du es möchtest , sagte sie geknickt. Und 146/311 urplötzlich wirkte sie wie ein kleines schüchternes Mädchen. Er merkte, dass er sie verletzt hatte. Aber es half nichts. Er musste herausfinden, was sich hier ab- spielte. Er konnte nur vermuten, dass Zoes unerklärliches Verhalten auf einem Missver- ständnis beruhte. Und das konnte er unmög- lich so stehen lassen, wenn ihr Versuch, sich zusammenzuraufen, nicht vorzeitig scheitern sollte. Sei bitte nicht gekränkt. Ich verstehe es einfach nicht. Erklär es mir doch bitte. Was? Warum ich zu dir gekommen bin? Da gibt es doch nichts zu erklären. War das denn nicht eindeutig genug? Das schon. Aber was ich meine, ist: Was hat dich dazu gebracht? Die Falten auf ihrer Stirn wurden tiefer. Ich wollte mit dir schlafen. Nick seufzte. So kamen sie nicht weiter. Versuchen wir es anders. Ich sage, wie es 147/311 sich abgespielt haben könnte, und du sagst mir dann, ob es stimmt, okay? Zoe nickte, während sie noch immer an ihrem Rock herumzog, der einige Knitterfal- ten bekommen hatte. Also: Du hast an deinem Schreibtisch gesessen. Dann hast du plötzlich an unsere Nacht im Hochzeitszimmer gedacht, und dadurch überkam dich ein so unbändiges Verlangen, dass du es keine Minute länger ausgehalten hast und hierhergelaufen bist. Sie schaute ihn nur an, sagte aber nichts. War es so? , fragte Nick. Sichtlich verlegen biss sich Zoe auf die Un- terlippe, schwieg aber weiter beharrlich. Sprich mit mir, Zoe. Sag mir, was los ist. Endlich fasste sie sich ein Herz und erklärte: Ich habe gedacht, wenn ich nicht bald, sehr bald mit dir schlafe, hast du es satt mit mir und suchst dir eine andere eine, die nicht so kompliziert ist. 148/311 Das war das Dümmste, das er je gehört hatte. Du wirst es vielleicht nicht glauben , erklärte Nick, aber ein Mann ist durchaus dazu imstande, drei Tage mit einer Frau zusammen zu sein, ohne mit ihr schlafen und daran zu zerbrechen. Er lehnte sich in seinem Schreibtischsessel zurück und vers- chränkte die Arme vor der Brust. Und selbst wenn es drei Wochen sind. Wenn es gar nicht mehr anders geht, kann man ja die Angelegenheit immer noch selbst in die Hand nehmen, um es einmal so auszudrücken. Zoe blickte verlegen zu Boden. Nick fand es rührend und auch ein wenig amüsant, dass eine Frau, die ihm im Bett schon die aufregendsten Dinge ins Ohr ge- flüstert hatte, dermaßen rot werden konnte. Er klopfte mit den Händen auf seine Knie. Komm, setz dich hierhin zu mir. Die Frau, die sich ihm eben noch sprich- wörtlich an den Hals geworfen hatte, 149/311 zögerte. Dann setzte sie sich vorsichtig auf seine Knie, wobei sie sorgsam darauf achtete, dass der Rock sittsam ihre Beine bedeckte. Nick umfasste mit den Händen ihre Taille und zog sie an sich. Sie sank gegen seine breite Brust. Das fühlte sich schon wesent- lich besser an als der vergebliche Versuch vorhin. Also, warum hast du gedacht, ich würde mich von dir trennen, wenn du nicht mit mir schläfst? , fragte er. Sie sah ihn an. In ihrem Gesicht konnte er all die Zweifel und die Verwirrung lesen, die sie quälten. Weil ich immer alle Menschen auf Distanz halte , antwortete sie schließlich. Jetzt war er es, der sie verwirrt ansah. Ja. Ich kann mich anderen gegenüber nicht richtig öffnen. Eines Tages wirst du es leid sein, darauf zu warten, und wirst dir jemand anderes suchen. Nick fragte sich, wer ihr diesen Unsinn eingeredet hatte. Wie konnte eine 150/311 intelligente Frau wie sie sich mit solch krausen Gedanken plagen? Und du meinst, Sex wäre das passende Rezept, um sich je- mandem zu öffnen. Sie zuckte die Achseln. Es ist immerhin ein Anfang. Hältst du mich tatsächlich für so oberflächlich? Zoe schüttelte den Kopf. Sie schämte sich, dass er überhaupt diesen Eindruck gewinnen konnte. Wenn es tatsächlich so wäre, dass ich das Gefühl hätte, du würdest mich aus deinem Gefühlsleben ausschließen, könntest du auch zehnmal am Tage mit mir schlafen, ohne mich von dem Gegenteil zu überzeugen. Er strich ihr ein paar ihrer widerspenstigen blonden Locken aus der Stirn. Du hast gute Gründe genannt, warum du dir mit uns noch Zeit lassen willst, und das ist völlig in Ord- nung. Ich respektiere diese Gründe. Ich 151/311 glaube sogar, ich kann sie ein wenig nachvollziehen. Das ist es aber gerade doch. Zoes Stimme klang noch bekümmerter. Ich weiß nicht einmal, ob meine Gründe wirklich so
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